interview

interviewer:
Christine Peters
2006-11-03


protraitbild

Christine Heubi
Wie würdest Du jemand anderem Deinen Job beschreiben?
Sehr unterschiedlich. Ich habe sowohl in den Bereichen der Konzeption als auch der gestalterischen Umsetzung und der 3D-Visualisierung gearbeitet. Oft übernehme ich die gestalterische Leitung eines Projekts, es kann auch eine beratende Funktion sein, wie z.B. für Wettbewerbe. Die meisten Projekte kommen aus dem Bereich Ausstellungsgestaltung, Messeauftritt und Setdesign, es gab z.B. spannende Zusammenarbeiten für Cargolifter, Toyota, BMW oder auch für den Deutschen Zukunftspreis und für verschiedene Fernsehsender.

Welche Arbeiten oder auch Ereignisse waren besonders wichtig für Dich?
Meine erste Bühne, die ich für die Deutsche Welle im Jahr 2000, kurz nach dem Diplom, gestaltet habe, war eine Bühne für ein internationales Medientreffen, die als Podium für Vorträge, Preisverleihung und Screenings dienen sollte. In dem Konferenzraum des Intercontis habe ich ein fremdartiges Gebilde, eine fraktale Eisberglandschaft umgesetzt.

Mit wem bist Du so in Verbindung oder mit wem arbeitest Du zusammen?
mit meinem Mann Igor Mishiev (UdK/Heinz emigholz/Joachim Sauter), mit Christoph Held (UdK/ID IV) und in Verbindung bin ich mit Jean-Pierre Neumeister (UdK/ID II) und Frank Seeler (UdK/ID II).

Triffst du noch ehemalige ID4ler oder arbeitest du mit Ihnen zusammen?
Für Werner Aisslinger habe ich gearbeitet, mit Ben Jander habe ich Projekte realisiert. Im Austausch bin ich mit Sven Müller, Oliver Vogt und Hermann Weizenegger. Privat habe ich Kontakt zu Bettina Ruhland, Regina Bilger, Markus Andert und Ingo Fast.

Woran oder wo würdest Du gerne arbeiten? Was würde Dich reizen?
Ich hätte gerne mehr Zeit um intensiver an Produkten, die ich entwickle, arbeiten zu können und suche auch einen Weg diese zu vermarkten.

Wer oder was bringt Dich auf Ideen und turnt Dich an?
Die Kunstwelt in erster Linie; auch durch meinen Mann, der Künstler ist. Und so etwas wie Objekte mit einer Metaebene. Auch traditionelles Handwerk, innovative Techniken, Werkstoff-Verbindungen, besondere Prinzipien interessieren mich ...

Wenn Du gerade nicht arbeitest, wo bist Du am liebsten?
Wo? - In Frankreich Mit wem? - mit meinem Sohn der jetzt etwas über drei Jahre alt ist und mit meinem Mann. Auf was könntest du leicht verzichten? der lange, monotone Winter in Berlin...

Was hat Dir für die Praxis am meisten gebracht?
'Die große Geste' oder wie Roericht immer sagte: 'Wo ist hier der rote Faden?', die Grundidee muss man im Auge behalten! Bei sich selber bleiben, den Bezug zur Sache und zu dem, was man selber will nicht verlieren.

Was fällt Dir als erstes ein, wenn Du an Dein Studium im ID4 denkst?
Das Thema erst einmal öffnen, die Funktion erweitern, sich nicht zu schnell festlegen, ungewöhnliche Sichtweisen einnehmen... um sich erst dann auf das Ergebnis zu konzentrieren.

Welche Lehr-Ansätze von ID4 funktionieren für Dich noch? Oder vielleicht gerade heute?
Das offene Betrachten der Dinge.

Was hat Dir im Studium gefehlt? Allgemein und bei ID4?
... den anschließenden Schritt zu konkreter Problemlösung finden. Nicht in einem Untersuchungsstadium hängen bleiben. Es gab die Tendenz, zu diffus zu bleiben.