interview

interviewer:
marion godau
2003-11-03


protraitbild

Lutz Köbele-Lipp
wie wuerdest du jemand anderem deinen job erklaeren?
Für MHW, einer Stadtmöbelfirma, entwickle ich zusammen mit Martin Rissler eine Strassenleuchte mit LED-Technik. Ansonsten noch kleinere Projekte und Entwicklungen im 3-D-Bereich z.B. Produkte aus PP-Folien, und Grafikaufträge.

welche arbeiten oder auch ereignisse waren besonders wichtig fuer dich?
Wichtige Bereiche, in denen ich arbeite sind: Zum einen Stadtmöbel, zum anderen Produkte, die ich eigeninitiativ entwerfe. Ich gehe dann von spezifischen Materialien und materialbezogenen Technologien aus. Entwickle ohne speziellen Auftrag bis zum Prototypen oder bis zur Serienreife. Erst dann suche ich einen Hersteller.

mit wem bist du so in verbindung oder mit wem arbeitest du zusammen?
Martin Rissler (gemeinsame Firma), Hans Vegt (gemeinsame Projekte: er Grafik, ich 3-D), Sibille Riemann, Gerd Strehl, Maria Elsell, Gerd Schneider, Marion Godau, Fumio Honjo, Matthew Burger in Boston, Katrin Warneke, Gisela Kasten u.v.a.

triffst du noch ehemalige id4ler oder arbeitest du mit ihnen zusammen?
Ich bin mit vielen in Verbindung. Für Gerd Strehl lehre ich an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, für Sibille Riemann an der Hochschule für Gestaltung Halle-Burg Giebichenstein.

woran oder wo wuerdest du gerne arbeiten? was wuerde dich reizen?
Da ich sehr gerne in der Lehre arbeite, würde mich natürlich auch ein Hochschuljob reizen, der anständig bezahlt wird und mehr Freiraum lässt als ein Lehrauftrag. Das Entwerfen würde ich aber auf keinen Fall lassen.

wer oder was inspiriert dich/bewunderst du im moment? wer oder was bringt dich auf ideen und turnt dich an?
Alte Vorbilder sind z. B. Jean Prouvé, Charles und Ray Eames, Mies van der Rohe und alle üblichen Verdächtigen bis hin zu einigen Seiten von Philippe Starck oder Ron Arad. Heute natürlich auch Axel Kufus ... und Peter Zumthor als Architekt.

was faellt dir als erstes ein, wenn du an dein studium im id4 denkst?
Das schreckliche Gebäude. Das war für mich ein ganz großes Hindernis, hat mich total abgeturnt. Ich habe vorher in Basel studiert. Da gab es eine gute, helle Architektur und eine offene Atmosphäre. Man bekam mit, was die anderen machen. Das Hdk-Gebäude am 17. Juni kam mir dagegen immer vor wie ein Finanzamt. Auch die grossen Wirbler wie Nick Roericht, Udo Klitzke, Pieter Zech, Andreas Brandolini oder Martin Rissler konnten diesen Geruch nie ganz vertreiben.

was hat dir für die praxis am meisten gebracht?
Meine Praktika bei Nick Roericht.

welche lehr-ansätze von id4 funktionieren für dich noch? oder vielleicht gerade heute?
Da ich sehr bald nach meinem Diplom für die Fachgruppe Roericht Lehraufträge übernommen habe, hat mich natürlich das roerichtsche Lehrkonzept stark beeinflusst. Deshalb setzte ich auch auf offene Themenstellungen. Analog zu meinen eigenen Arbeiten lasse ich die Studenten mit den Möglichkeiten von Materialien und Technologien experimentieren. Offene Aufgabenstellungen wie Brandolinis Designpoker sind mir nach wie vor Vorbilder in meiner Lehrtätigkeit.